Endlich!
Der Frühling ist da und wir wandern weiter um Berlin. Heute ist die recht kurze Etappe von Sachsenhausen nach Vehlefanz dran. Um nicht ständig an Straßen entlang wandern zu müssen, machen wir auch heute einen weiten nordwestlichen Bogen, um unser Ziel zu erreichen. So werden es dann knapp 18 km.
A - Los geht's am Bahnhof in Sachsenhausen. Wir gehen über die Gleise Richtung Westen und queren gleich drei Arme der Havel.
B - Am ersten befindet sich ein Wehr, durch welches das Wasser mit ganz schönem Schmackes durchrauscht.
C - Nach der dritten Brücke treffen wir auf einen Gedenkstein für Adolf Huschke, einen in Radrennfahrerkreisen gut bekannten Topsportler der 1920er Jahre.
Warum es mir nicht gelingen will, dieses Foto in der korrekten vertikalen Orientierung hochzuladen, wird ewig ein Geheimnis bleiben. Bitte legen Sie sich auf ihr linkes Ohr, um das Foto zu betrachten. Á propos links:
Am Gedenkstein biegen wir links ab und gehen der Havel entlang.
D - Nach einem kurzen Weg durch den westlichen Rand von Sachsenhausen kommen wir dann in die Feldmark, in der wir am Horizont schon die B 96 sehen können, die wir auf dieser Höhe nur unter einer Brücke durch kreuzen können, nämlich der über den Ruppiner Kanal.
Sie finden, dieser Satz ist etwas kompliziert? Ich auch.
E - Weiter geht es durch die noch braunen und kahlen Felder - ein etwas seltsamer Anblick, wenn man die warme Frühlingssonne im Rücken spürt: Man erwartet eigentlich zumindest erste grüne Blättchen. Aber noch ist nichts zu sehen. Dieser Eindruck wird sich heute noch verstärken, wenn wir durch die abwechslungsreichen Wälder wandern, in denen nur die Kiefern grün sind.
F - Nun kommen wir an der Kuhbrücke an, wo wir eine kurze Rast machen. Ab hier führt der Weg direkt am Ruppiner Kanal entlang Richtung Westen. Die Sonne ist nun schon so kräftig, daß wir unsere Jacken im Rucksack verstauen können. Der Hut bleibt auf dem Kopf, weil CAVE: Märzsonnenbrand!
Die Kuhbrücke ist stets leicht zu finden, wenn man am Kanal entlanggeht, weil da immer ein Labrador rumschwimmt.
Jetzt wandern wir einige Kilometer geradeaus am Kanal entlang. Auch hier fällt wieder die interessante Diskrepanz zwischen Wetter und Flora auf, die den Winterschlaf noch nicht beendet hat.
G - (Ick seh' jrade, daß die Punkte G und H nicht auf der Karte sind - kleiner Redaktionsfehler. Beide Fotos sind entlang des Ruppiner Kanals entstanden, also irgendwo zwischen Kuhbrücke und Germendorfer Straße.) Hier kommt die Sonne jetzt schon von der Seite, also aus Süden, und es wird merklich wärmer. Wunderbares Wanderwetter.
H - Dieses Trumm von einer Eiche steht auch am Ruppiner Kanal. Anhand des Umfanges (ich kam mit etwas weniger als drei Umarmungslängen herum) schätze ich das Alter des Baumes auf ca. 450 Jahre.
I - Wir kommen an der Germendorfer Straße heraus, biegen auf ihr nach Süden ab, überqueren den Ruppiner Kanal und gehen noch wenige 100 Meter weiter. Leider gibt es hier keinen Fußweg an der Straße und wir sind ganz froh, daß es heute hier so wenig Verkehr hat.
J - Dann kommt auf der rechten Seite schon der Abzweig in Sicht, den wir nehmen, um wieder in den Wald abzubiegen.
K - Dem Waldfotografen in mir winken wieder zahllose Motive in den unterschiedlichsten Licht- und Farbschattierungen. Ich knipse drauflos.
L - Der Wald wird auch hier intensiv forstwirtschaftlich genutzt, was zur Folge hat, daß er sehr aufgeräumt aussieht. Hin und wieder steht ein geparkter Vollernter im Gehölz, offenbar geht es am morgigen Montag gleich weiter mit dem Einschlag.
Das letzte Stück auf dem schnurgeraden Waldweg wird etwas knifflig. Der Weg endet nämlich wenige Meter vor dem Schwanter Weg und man muß sich durchs Gehölz schlagen. Ist aber kein Problem.
M - Auf diesem Foto sieht man den Grund des nötigen Umwegs: Ein Grundstück mit Zaun. Man sieht aber dahinter schon die Straße und links von uns verläuft eine stillgelegte Bahnstrecke, auf der man offenbar mit Draisinen durch die Gegend gurken kann.
N - Das ist bestimmt eine lustige Angelegenheit. Geht bestimmt gut mit einem Faß Bier und ein paar Freunden. Das müssen wir bei Gelegenheit auch mal ausprobieren. Reservieren kann man das hier.
O - Nach kurzem Abstecher durch den Wald Richtung Süden kommen wir dann auf den Schwanter Weg, den wir nach wenigen Hundert Metern wieder nach links verlassen, um in einer Links-Rechts-Kombination wieder in den Wald zu wandern.
P - Die Sonne scheint uns ins Gesicht - das stört uns nicht.
Getreu diesem alten Blödelvers geht es nun immer geradeaus Richtung Süden. Wenn alles richtig läuft, ist der Wald irgendwann zu Ende und wir kommen auf einem Radweg heraus. Also los.
Es klappt! Google Maps ist wirklich recht akkurat.
Q - hier stoßen wir nun auf den Radweg, der in einer großen Rechtskurve am Waldrand entlang führt. Wir folgen ihm, bis der Weg sich gabelt.
Verschwörungstheoretiker mögen bitte die sehr schön ausgeprägten Schämtrails beachten!
R - An der Gabelung biegen wir links ab und wandern in Richtung Süd-Südwest auf den Ortsrand von Vehlefanz zu, das man am Horizont schon liegen sehen kann.
S - Hin und wieder stehen solche seltsam anmutenden Baumplantagen am Wegesrand, deren Sinn sich uns nicht so recht erschließt. Vielleicht sollen das mal Hegebüsche werden, weil die Bäume viel zu eng stehen, um Wirtschaftswald werden zu können.
T - Am ostwärtigen Ortsrand von Vehlefanz angekommen wenden wir uns nach Westen und wandern die belebte Prachtpromenade von Downtown Vehlefanz entlang Richtung Hauptbahnhof.
U - Auf den Bahnsteigen herrscht, wie man gut erkennen kann, reges Gedränge. Da heute Sonntag ist, und wir unsere Wanderung nicht punktgenau auf den 2-Stunden-Rythmus des einzigen Schweinetaxis (AKA "Regionalbahn") abstimmen konnten, das sich hin und wieder in diese Gegend verfährt, werden wir hier eine gute Dreiviertelstunde Wartezeit verbringen. Aber die Sonne scheint und Gesprächspartner gibt es ja mehr als genug...
V - Und tatsächlich: Am Horizont erscheint unsere Bahn. Mit etwas umständlicher Streckenführung über Kremmen und Hennigsdorf fahren wir im Zickzack über Spandau wieder heim. Die Sonne scheint immer noch. Ein schöner Tag!
An dieser Stelle mache ich mal ein bißchen Reklame für eine ganz formidable App, nämlich "Scout", die auf die Karten von OpenStreetMap aufsetzt. Man lädt sich die Karten von ganz Deutschland (oder wahlweise Österreich oder Schweiz) aufs Handy und kann dann auch in Gegenden, in denen es keinen Netzempfang gibt, problemlos seinen Weg finden - vorausgesetzt, das Handy hat einen GPS-Empfänger. Kost nix! Kann ich nur empfehlen. Übrigens kann man damit auch Navigation beim Autofahren durchführen.
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