Sonntag, 8. Juni 2014

Etappe 8 - Vorgezogene Waldetappe von Rüdnitz nach Wandlitzsee

Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen wollten wir uns die fast 30 km der geplanten 4. Etappe nicht antun und sind kurzerhand in den Norden von Berlin gesprungen, in Erichs altes Jagdrevier. Ursprünglich als Kurzetappe geplant (siehe Blogeintrag mit der Übersicht), sind wir dann doch leicht abweichend gelaufen, um möglichst den größten Teil der Strecke im Wald zu verbringen, wo die Temperaturen dann tatsächlich angenehm und auszuhalten waren. Allerdings wurde die Kurzetappe dadurch wesentlich länger: 24,8 km.

Der erste Teilabschnitt führt uns von Rüdnitz durch die Biesenthaler Niederung zum Hellsee.



A: Los geht's am Bahnhof Rüdnitz, der alle Merkmale aufweist, die ein Dorfbahnhof in Brandenburg offenbar haben muß: Einsames, verfallenes Bahnhofsgebäude mit Graffitti.

Wir wandern eine schöne Allee mit knorrigen alten Bäumen in das Dorf Rüdnitz hinein und biegen nach einer links/rechts-Kombination von der Hauptstraße rechts in Richtung Lobetal ab. Bis hierhin gibt es zwar Schatten durch die Allee-Bäume, aber der Wald fängt erst hier wirklich an.

B. Rechter Hand liegt noch ein altes, teilrestauriertes Gutsgebäude. Danach endet Rüdnitz und wir wandern Richtung Nord/Nordwest in die Biesenthaler Niederung. Von hier bis zum Hellsee ist es angebracht, Autan mitzunehmen, da es links und rechts des Weges mitunter ausgedehnte Feuchtgebiete gibt. Die sind eine ideale Brutstätte für Mücken, die hier die Größe von Nebelkrähen erreichen können. Aua.



C: Der Wald besteht in diesem Teil der Wanderung noch aus sehr hohen, relativ lichten Kiefernbeständen. Dadurch ist es noch recht hell und sonnig. Das ändert sich aber später. Hier ist auch der Weg noch relativ sandig, was im Zusammenspiel mit den Kiefern für eine ausgesprochen zahlreiche Waldameisenbevölkerung sorgt.











 D: Nun kommen nacheinander zwei Abzweige, die man nicht verpassen darf. Zunächst ein Querweg, an dem wir rechts abbiegen.










E: Dann eine sehr spitzwinklige Gabelung, an der wir uns links halten und in den finsteren Teil des Waldes abbiegen. Die Mücken werden zahlreicher. Als gelernter Flak-Kanonier habe ich richtig was zu tun. Es fließt Blut.








F: Linker Hand bietet sich nun ein typischer Anblick in der Biesenthaler Niederung: Sumpfige Feuchtgebiete, in denen Hunderte toter Bäume stehen, grünes mooriges Wasser, aus dem es seltsam blubbert und riecht. Um es mit Smeagol zu sagen: "Don't follow the lights, Master!"
"Gollum! Gollum!"





G: Und natürlich gibt es in einem solchen Habitat auch die indigene Fauna zu bestaunen: Fußballgroße Ochsenfrösche. Der hier heißt bestimmt Trevor.
(Und ist natürlich kein Ochsenfrosch, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach eine Wechselkröte und heißt Monika.)







H: Wir erreichen den Hellsee. Hier gibt es wieder Zivilisation. Reichlich Datschen am Seeufer, welches hier noch nicht frei zugänglich ist. An der ersten Kreuzung (hier ist der Weg wieder asphaltiert) folgen wir dem Wanderweg links nach Lanke.







I: Der biegt kurz danach ein wenig abrupt von der Straße nach links ab, ist aber an einem Baum ausgeschildert. Jetzt kann man direkt am Seeufer entlangwandern. Der See sieht ziemlich grünlich und tümpelig aus - nicht unbedingt einladend zum drin Schwimmen.
Da wir uns hier im Osten der Republik befinden, sind die Menschen bekanntlich recht freizügig. Darum muß man mit dem Anblick des einen oder anderen fröhlich baumelnden Körperanhängsels umgehen können. Es gibt aber am Ufer auch noch andere Dinge zu sehen:

J: Zum Beispiel diese uralte Eiche, der vor einiger Zeit ein enormer Ast abhanden gekommen ist (liegt einfach davor und halb im Wasser), der ein großes Loch im Stamm hinterlassen hat. Von der anderen Seite haben sich zahlreiche Insekten am Holz schadlos gehalten, weshalb der Riese nur noch von seiner Rinde gehalten zu werden scheint. Schnell weitergehen.










K: Wenige hundert Meter weiter treffen wir auf einen weiteren guten Bekannten aus LOTR: Treebeard! Er hat uns aber anstandslos durchgelassen.














Zweiter Teilabschnitt: Vom Hellsee zum Bogensee.

 Auf diesem Teil der Wanderung laufen wir weiter Richtung Nordwesten in den Wald Richtung Bogensee.

L: Am nordwestlichen Ende des Hellsees führt ein Holzsteg über die feuchte Niederung und wir kommen wieder an einem Wegweiser heraus, dem wir links abbiegend folgen.










M: Auch hier ist wieder alles prima ausgeschildert, wir folgen dem blauen Punkt Richtung Lanke.










N: Wir kommen an der L 31 heraus und gehen bergab in den Ort hinein. unten biegen wir links ab und folgen der Straße Richtung Obersee. Nach dem Passieren eines Parkplatzes linkerhand halten wir uns rechts und gehen den Berg hinauf in die Siedlung, wo wir links abbiegen und oberhalb des Obersees im Wald Richtung Westen gehen. An der ersten Möglichkeit biegen wir rechts ab und gehen leicht bergab.




O: Wir kommen an einem Durchlaß unter der A11 heraus. Hier unterqueren wir die Autobahn und halten uns im Wald auf der anderen Seite immer weiter Richtung Nordwesten /Obersee. Im Wald stehen Hinweisschilder für die Wanderwege, man kann sich eigentlich nicht verlaufen. Sobald wir den Obersee rechter Hand hinter den Bäumen liegen sehen, nehmen wir die nächste Gelegenheit, um nach links Richtung Süden abzbiegen.



P: Dieser Teil des Waldes wird intensiv forstwirtschaftlich genutzt, weshalb die Wege teilweise etwas unwegsam und mit nicht weggerückten größeren Ästen versperrt sind. Ab und zu mußten wir ein wenig klettern. Der positive Effekt der Bewirtschaftung ist die schöne, lichte Atmosphäre im vom Unterholz befreiten Laubwald. Bilderbuchmäßig!

Wir laufen weiter bergab, bis wir die Wandlitzer Straße kreuzen.








Dritter und letzter Teilabschnitt: Vom Bogensee zum Wandlitzsee


Wir wandern weiter Richtung Westen und biegen nach etwa einem Kilometer Richtung West/Südwest ab, Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Ort.

Q: Der Ortseingang von Wandlitzsee ist die direkte Verlängerung des Waldweges. Zunächst Schotter, dann Asphalt. Noch einmal halblinks abbiegen, und man sieht schon den Bahnübergang.








R: In der ehemaligen Promi-Gegend Wandlitzsee ist sogar der Bahnhof piekfein herausgeputzt. Die eingleisige Bahnstrecke, auf der das (sehr moderne) Schweintaxi fährt, kann man zu Fuß ebenerdig überqueren. Ohne Schranke, nur mit Andreaskreuz.

Und so ist nach knapp 4,5 Stunden diese wunderbare Etappe durch die Wälder nördlich von Berlin zu Ende. Das war auch bei fast 30°C gut auszuhalten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen