Auf geht's: Die letzte Etappe, sozusagen der Lückenschluß nach Seddin. Es hat ganz schön lange gedauert, bis wir endlich fertig geworden sind. Aber gut Ding will Weile haben.
Die letzte Wanderung fürht uns von Werder / Havel über Kaputt nach Seddin. Das hier zu sehende erste Teilstück vom Bahnhof Werder aus ist so unspektakulär (auch wegen des schlechten Wetters), daß wir mal keine Fotos gemacht haben. Außerdem ist es sehr laut, weil es in Werder doch ziemlich eng ist. Erst auf der Brücke über die Havel wird es interessanter.
A. Von der Brücke, mittels der die B1 die Havel quert, kann man schon einen Blick auf das gegenüberliegende Ufer werfen, an dem wir entlang wandern wollen. Wir ahnen - und das gilt so ziemlich für alle Fotos heute - daß bei entsprechendem Wetter der Oktober tatsächlich sehr golden gewesen wäre. Aber auch so ist es eigentlich doch schön anzsehen.
B. Von der Brücke heruntergekommen sind wir gleich rechts die Treppe zum Ufer hinabgestiegen und werden von den beiden Sphinxen begrüßt, die da stehen. wir wenden uns nach links, Richtung Südosten.
C. Hier steht ein etwas seltsam anmutender Gesell auf einem Baumstumpf. Offenbar war er bei Burger King essen. Irgendwer hat ihn augenscheinlich entmannt.
Dieser Teil der Gegend heißt übrigens Baumgartenbrück; auch die Straße, auf der wir unterwegs sind, trägt diesen Namen.
D. Schon nach wenigen Metern wird es ruhig. Wir sind, obwohl es Montag ist, mal wieder ganz allein unterwegs. Nur wenige Autos verirren sich hierhin.
E. Wir kommen an eine Kreuzung und biegen rechts ab.
F. Wir überqueren nun den Wentorfgraben und betreten den Ort Kaputt. Hier sind wir schon in der Gemeinde Schwielowsee unterwegs, die ziemlich ausgedehnt ist.
G. Nachdem wir die Bahnstrecke überquert haben, biegen wir nach rechts ab in Richtung Seebad Kaputt.
H. Unter der Brücke müssen wir durch. Direkt am Eingang zum Seebad befindet sich eine Treppe, über die man auf die Eisenbahnbrücke gelangt, die einen Fußgängersteg hat, mit dem man hier wieder über die Havel (Kaputter Gemünde) hinüber kommt.
I. Das Herz des Ingenieurs lacht: Eine schöne, genietete Stahlkonstruktion. Über die Brücke führt die Bahnstrecke der Umgehungsbahn, die westlich und nördlich um Berlin verläuft. Sie geht von Jüterbog über Treuenbrietzen, Beelitz, Potsdam, Wustermark, Nauen und Kremmen nach Oranienburg.
J. Hier wie auf so ziemlich jeder anderen Eisenbahnbrücke gibt es Sperrgitter zum Schutze der Fußgänger. Und auch hier beginnt der Hype um die "Liebesschlösser", die de Zündi und ihre Kumpels hier drangehängt haben. Irgendwann führt das zu statischen Problemen und die Dinger werden allesamt abgebaut und verschrottet.
Weiter geht's durch den Ort Kaputt bis zu den Lienewitzseen.
K. Von der Einsenbahnbrücke bis zum Bahnhof Schwielowsee sind es nur ein paar Meter. Wir queren die Gleise diagonal und gehen links gegenüber in die Geschwister-Scholl-Straße hinein.
L. Die Straße führt leicht bergan, am Ende lockt eine Treppe mit 98 Stufen, über die man auf den Krähenberg kommt, auf und an welchem der Ortsteil Kaputt liegt.
M. Oben auf dem Berg schlängeln wir uns durch die Geschwisterstraße und den Sonnenhang, bis es an dieser Stelle hier links hinunter auf den Schmerberger Weg geht, dem wir rechts abbiegend folgen.
N. Am Ende des Ortes wird dieser dann zu einem osttypischen Kolonnenweg, der in den Wald hineinführt. Genau genommen ist dies hier das Potsdamer Wald- und Havelseengebiet, ein ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet.
O. Wir kommen an eine Stelle, an der sich diverse regionale und Fernwanderwege kreuzen. Wir halten uns rechts auf dem am meisten befahrenen und begangenen Weg, der uns...
P. ...schon kurz darauf auf eine gekopfsteinpflasterte Straße bringt, die wir nach links abbiegend bewandern.
Q. Wir kommen heraus in Lienewitz, das eigentlich nur aus ein paar Häusern mitten im Wald besteht. Wir wandern auf der Straße zwischen den Seen hindurch.
Das letzte Teilstück habe ich aus gugeltechnischen Gründen zweigeteilt.
R. Solche alten Straßen aus Feldsteinpflaster gibt es in Brandenburgs Wäldern so einige; viele sind Poststraßen aus Kaisers Zeiten (oder noch älter). Diese hier ist nicht als solche ausgezeichnet, ist aber trotzdem eine Augenweide.
S. Sie endet an der Unterführung der A10, durch die auch wir hindurchwandern.
T. Hier kommt der Gugelschnitt. Wie sich auf Google Maps erkennen läßt, fehlt hier ein wenige Meter kurzes Stück Weg von der K6907 nach Osten auf den nächsten eingezeichneten Waldweg. Direkt nach der Unterführung und der Anschlußstelle auf die A10 zücken wir also die Machete und schlagen uns nach links in den Wald.
U. Und tatsächlich: Hier gibt's den gesuchten Waldweg, der uns in etwa parallel zur Kreisstraße weiter Richtung Bahnhof Seddin bringt.
V. Wir kommen nach einem letzten Abbiegen nach rechts auf diesem Wendeplatz heraus und gehen direkt gegenüber den Hang hinunter.
W. Der Blick fällt nun auf das beeindruckende Bauwerk des Bahnhofs Seddin, der in seiner Schönheit eigentlich nur noch von dem in Erndtebrück übertroffen wird.
3,5 Stunden lockere Wanderung liegen hinter und die Rückreise nach Berlin mit der Bahn vor uns.
X. Immerhin noch eine "Rose am Wegesrand", kurz bevor wir in den Zug steigen:
Ein flammneuer Kesselwagen voller Salzsäure!
Das war's! Einmal rund um Berlin gewandert. 265 km in immerhin 16 Monaten. Das wäre auch schneller gegangen, aber wir wollen mal nicht über uns selbst meckern. Schön ist es allemal und ich hoffe, dem einen oder anderen eine Anregung gegeben zu haben. Gut Pfad!
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