Montag, 19. Oktober 2015

Etappe 14 - von Werder nach Seddin

Auf geht's: Die letzte Etappe, sozusagen der Lückenschluß nach Seddin. Es hat ganz schön lange gedauert, bis wir endlich fertig geworden sind. Aber gut Ding will Weile haben. 

Die letzte Wanderung fürht uns von Werder / Havel über Kaputt nach Seddin. Das hier zu sehende erste Teilstück vom Bahnhof Werder aus ist so unspektakulär (auch wegen des schlechten Wetters), daß wir mal keine Fotos gemacht haben. Außerdem ist es sehr laut, weil es in Werder doch ziemlich eng ist. Erst auf der Brücke über die Havel wird es interessanter.


 A. Von der Brücke, mittels der die B1 die Havel quert, kann man schon einen Blick auf das gegenüberliegende Ufer werfen, an dem wir entlang wandern wollen. Wir ahnen - und das gilt so ziemlich für alle Fotos heute - daß bei entsprechendem Wetter der Oktober tatsächlich sehr golden gewesen wäre. Aber auch so ist es eigentlich doch schön anzsehen.
 B. Von der Brücke heruntergekommen sind wir gleich rechts die Treppe zum Ufer hinabgestiegen und werden von den beiden Sphinxen begrüßt, die da stehen. wir wenden uns nach links, Richtung Südosten.
 C. Hier steht ein etwas seltsam anmutender Gesell auf einem Baumstumpf. Offenbar war er bei Burger King essen. Irgendwer hat ihn augenscheinlich entmannt.

Dieser Teil der Gegend heißt übrigens Baumgartenbrück; auch die Straße, auf der wir unterwegs sind, trägt diesen Namen.
 D. Schon nach wenigen Metern wird es ruhig. Wir sind, obwohl es Montag ist, mal wieder ganz allein unterwegs. Nur wenige Autos verirren sich hierhin.
 E. Wir kommen an eine Kreuzung und biegen rechts ab.
 F. Wir überqueren nun den Wentorfgraben und betreten den Ort Kaputt. Hier sind wir schon in der Gemeinde Schwielowsee unterwegs, die ziemlich ausgedehnt ist.
 G. Nachdem wir die Bahnstrecke überquert haben, biegen wir nach rechts ab in Richtung Seebad Kaputt.
 H. Unter der Brücke müssen wir durch. Direkt am Eingang zum Seebad befindet sich eine Treppe, über die man auf die Eisenbahnbrücke gelangt, die einen Fußgängersteg hat, mit dem man hier wieder über die Havel (Kaputter Gemünde) hinüber kommt.
 I. Das Herz des Ingenieurs lacht: Eine schöne, genietete Stahlkonstruktion. Über die Brücke führt die Bahnstrecke der Umgehungsbahn, die westlich und nördlich um Berlin verläuft. Sie geht von Jüterbog über Treuenbrietzen, Beelitz, Potsdam, Wustermark, Nauen und Kremmen nach Oranienburg. 
J. Hier wie auf so ziemlich jeder anderen Eisenbahnbrücke gibt es Sperrgitter zum Schutze der Fußgänger. Und auch hier beginnt der Hype um die "Liebesschlösser", die de Zündi und ihre Kumpels hier drangehängt haben. Irgendwann führt das zu statischen Problemen und die Dinger werden allesamt abgebaut und verschrottet.





Weiter geht's durch den Ort Kaputt bis zu den Lienewitzseen.

 K. Von der Einsenbahnbrücke bis zum Bahnhof Schwielowsee sind es nur ein paar Meter. Wir queren die Gleise diagonal und gehen links gegenüber in die Geschwister-Scholl-Straße hinein.
 L. Die Straße führt leicht bergan, am Ende lockt eine Treppe mit 98 Stufen, über die man auf den Krähenberg kommt, auf und an welchem der Ortsteil Kaputt liegt.
 M. Oben auf dem Berg schlängeln wir uns durch die Geschwisterstraße und den Sonnenhang, bis es an dieser Stelle hier links hinunter auf den Schmerberger Weg geht, dem wir rechts abbiegend folgen.
 N. Am Ende des Ortes wird dieser dann zu einem osttypischen Kolonnenweg, der in den Wald hineinführt. Genau genommen ist dies hier das Potsdamer Wald- und Havelseengebiet, ein ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet.
 O. Wir kommen an eine Stelle, an der sich diverse regionale und Fernwanderwege kreuzen. Wir halten uns rechts auf dem am meisten befahrenen und begangenen Weg, der uns...
 P. ...schon kurz darauf auf eine gekopfsteinpflasterte Straße bringt, die wir nach links abbiegend bewandern.
Q. Wir kommen heraus in Lienewitz, das eigentlich nur aus ein paar Häusern mitten im Wald besteht. Wir wandern auf der Straße zwischen den Seen hindurch.







Das letzte Teilstück habe ich aus gugeltechnischen Gründen zweigeteilt.
















 R. Solche alten Straßen aus Feldsteinpflaster gibt es in Brandenburgs Wäldern so einige; viele sind Poststraßen aus Kaisers Zeiten (oder noch älter). Diese hier ist nicht als solche ausgezeichnet, ist aber trotzdem eine Augenweide.
 S. Sie endet an der Unterführung der A10, durch die auch wir hindurchwandern.
 T. Hier kommt der Gugelschnitt. Wie sich auf Google Maps erkennen läßt, fehlt hier ein wenige Meter kurzes Stück Weg von der K6907 nach Osten auf den nächsten eingezeichneten Waldweg. Direkt nach der Unterführung und der Anschlußstelle auf die A10 zücken wir also die Machete und schlagen uns nach links in den Wald.
 U. Und tatsächlich: Hier gibt's den gesuchten Waldweg, der uns in etwa parallel zur Kreisstraße weiter Richtung Bahnhof Seddin bringt.
 V. Wir kommen nach einem letzten Abbiegen nach rechts auf diesem Wendeplatz heraus und gehen direkt gegenüber den Hang hinunter.
 W. Der Blick fällt nun auf das beeindruckende Bauwerk des Bahnhofs Seddin, der in seiner Schönheit eigentlich nur noch von dem in Erndtebrück übertroffen wird.
3,5 Stunden lockere Wanderung liegen hinter und die Rückreise nach Berlin mit der Bahn vor uns.
X. Immerhin noch eine "Rose am Wegesrand", kurz bevor wir in den Zug steigen:
Ein flammneuer Kesselwagen voller Salzsäure!








Das war's! Einmal rund um Berlin gewandert. 265 km in immerhin 16 Monaten. Das wäre auch schneller gegangen, aber wir wollen mal nicht über uns selbst meckern. Schön ist es allemal und ich hoffe, dem einen oder anderen eine Anregung gegeben zu haben. Gut Pfad!

Mittwoch, 5. August 2015

Etappe 13 - von Priort nach Werder

Eine lange wanderlose Zeit liegt hinter uns. Aber heute geht es endlich weiter. Bald haben wir es geschafft. Die 13. Etappe führt uns von Priort am Westrand der Döberitzer Heide nach Werder an der Havel. Die Etappe ist gut 22 km lang und wirklich leicht zu laufen, da der Weg die meiste Zeit über der gleiche bleibt und man sich kaum verlaufen kann (wenn man nicht plötzlich mal durch eines der zahlreichen Gewässer schwimmt).

Wir wandern zunächst Richtung Westen, um dann am Havelkanal nach Süden abzubiegen.
 A - Am Bahnhof von Priort (eigentlich nur ein Bahnsteig kann man am nördlichen Ende auf die kleine Straße kommen, die parallel zu den Gleisen verläuft. Dann biegen wir nach Westen ab und gehen in Richtung Kaprzow Krapzwo Kprzwao Kopawrz Karpzow.
 B - Die Kreisstraße 6305 führt unter der Autobahn durch. Leider gibt es bis zur Ortschaft keinen Fußweg, was aber angesichts des überschaubaren Fahrzeugaufkommens kein großes Problem darstellt.
 C - im Ort Krpzwxklfhgnb... Sie wissen schon, gehen wir die Hauptstraße entlang, bis wir
 D - parallel zu nächsten Brücke, die hier über den Havelkanal führt, links hinunter zum Kanalufer gehen. Dort biegen wir nach Süden auf den hier gut ausgeschilderten Wanderweg E10 ein.
 E - Zur hier heimischen Fauna gehören auch doppelt faustgroße Kröten. Mangels Maßstab ist das hier nicht so gut zu erkennen, aber das Teil war wirklich gigantisch.
 F - Der Wanderweg, der hier auch recht häufig von Radfahrern genutzt wird, ist prima ausgebaut und führt uns malerisch am Havelkanal entlang Richtung Süden.
 G - Eine Eidechse sitzt im (leider doch recht spärlichen) Schatten. Es ist heute ziemlich warm und wir sind froh, daß wir uns umfassend mit Sonnencreme imprägniert haben.
 H - schon bald kommt die nächste Brücke in Sicht. Hier kreuzt die B273 den Havelkanal. Unter dieser Brücke gehen wir durch.








I - Am Wegesrand leuchtet uns eine wunderschöne Malvenblüte an. (Es sind genau genommen 3 Blüten der Alcea rosea Pleniflora.)


Der nächste Abschnitt führt uns bis zur Fähre nach Paretz/Ketzin.

 J - der Wanderweg, der hier nicht mehr ausgeschildert ist, scheint hier plötzlich nach Südosten wegzuknicken. Das ficht uns nicht an und wir gehen weiter geradeaus am Kanal entlang. Der Weg ist hier jetzt nur noch eine Wiese mit leichten Fahrspuren drin. Da es aber trocken ist und das Gras gemäht, kommen wir ganz gut voran.
 K - Die Brücke der L92 kommt in Sicht. Die nutzen wir, um den Kanal in westlicher Richtung zu queren.
 L - Nach der Brückenrampe beginnt linker Hand ein Rad- und Fußweg, den man bis nach Paretz gehen kann.
 M - Paretz gehört zu Ketzin/Havel, darum steht das auch auf dem Ortsschild. Wir folgen der Hauptstraße links abbiegend und gehen dann geradeaus Richtung Havel.
 N - In Paretz gibt es ein Schloß. Das lassen wir mal links liegen.
 O - Der Weg zur Fähre ist hier überall recht gut ausgeschildert. Offenbar laufen hier manchmal doch mehr Menschen rum als nur wir, die die Fähre nutzen wollen.
 P - Am Fähranleger auf Paretzer Seite gibt es ein Restaurant. Wer hier Bedarf hat, kann sich trefflich verpflegen. Da das Wetter so toll ist, ist die Hütte gut voll und wir verzichten auf eine Einkehr.
 Q - Stattdessen nutzen wir die Pendelfähre (0,50 Euro pro Nase) und überqueren die Havel, auf der sich allerlei Boote tummeln.
R - am anderen Ufer machen wir eine Rast im Schatten. Die haben wir auch nötig, denn nun kommt ein recht anstrengendes Stück Weg.









Wir wandern jetzt wieder Richtung Süden an der Havel entlang. Hier gibt es keinen Schatten, was tatsächlich etwas auf die Kondition geht. Aber wir sind gut in Form und kommen zügig nach Phöben. Dort halten wir uns links und laufen auf der Straße weiter, bis wir wieder unter der Autobahn hindurch kommen.

S - Wie man sehen kann, ist der Weg auf einem kleinen Deich angelegt und prima asphaltiert, was ihn auch für Skater attraktiv macht. Von hier bis nach Phöben sind es gut 5 km, das lohnt sich schon zum Skaten. Aber leider gibt es eben keinen Schatten. Da muß man durch, denn wie man sieht, sind auch keine Wolken am Himmel.





Das letzte Stück führt uns durch ein Neubaugebiet in Werder/Havel zum Bahnhof.

 T - Nach der Unterquerung der Autobahn macht die Hauptstraße einen Rechtsbogen, in dem wir nach links abbiegen, in die Straße "Zur Elka-Werft". Die nächste Möglichkeit nutzen wir zum rechts Abbiegen in die Straße "Zum Humusplatz", die bald darauf "An den Havelauen" heißen wird.
 U - Wir wandern durch ein Neubaugebiet, in dem hübsche Schuhkartons aneinandergereiht stehen, in denen Menschen wohnen, die gern Hecken und Zäune pflegen, wie es scheint. Über die Marina führt seit Neuestem eine Fußgängerbrücke, weshalb wir hier einfach immer geradeaus wandern.
 V - Wir überqueren die Gleise (wobei wir linker Hand schon den Bahhof erahnen) und biegen dann links ab, um schon gleich das Kleinod brandenburgischer Verkehrsinfrastruktur in voller Pracht bestaunen zu können.
W - Wer es hier nicht so lange aushält, weil er es irgendwie doch nicht so gemütlich findet (warum nur?), der weiß wenigstens, daß er nicht mehr so weit von Berlin entfernt ist.

Wir machen uns mit dem RE1 auf den Rückweg und freuen uns auf ein kaltes Weißbier!