Donnerstag, 14. Mai 2015

Etappe 12 - Von Brieselang nach Priort


 Heute ist Himmelfahrt, und was liegt da näher, als mit einem guten Freund eine Wanderung zu unternehmen? Die heutige Etappe von Brieselang nach Priort ist eher kurz. Aber: Wir kommen direkt am Olympischen Dorf von 1936 vorbei, das wir uns dann auch gleich mal angucken wollen.

Diese Etappe ist wieder von typisch Berliner-Umland-Einflüssen geprägt, will heißen: Die Verkehrsinfrastruktur liegt uns das eine oder andere Mal im Weg, weshalb wir nur an ganz bestimmten Punkten in der Landschaft Eisenbahnstrecken und große Straßen queren können. Im Übrigen ist die Gegend zwischen Brieselang, Falkensee und Elstal nicht so umfangreich mit Wanderwegen gesegnet, daß wir uns hier einfach nach Himmelsrichtung orientieren können. Dafür ist das Wetter ganz wanderbar, nämlich bedeckt, aber nicht zu kühl. Los geht's.

A - Vom Bahnhof Brieselang aus gehts durch die angrenzende Siedlung bis zum Forstweg, in den wir dann Richtung Westen abbiegen.











B - Wir erreichen dann die L 202, die wir geradeaus Richtung Forsthaus Brieselang überqueren.









C - Auf der anderen Straßenseite geht es in den Wald, an dem hier ziemlich viele Erklärbär-Schilder stehen, auch ein Lehrpfad schlängelt sich durchs Gehölz.









D - Am nächsten Abzweig ist schon der Waldfriedhof Brieselang ausgeschildert. Dorthin wollen wir. Es folgt eine Unterführung unter der Hauptbahnlinie durch und dann sind wir auch schon am Friedhof, den wir am Zaun entlang umgehen. Es folgt ein nettes Stückchen Waldweg, bis wir an die Außengrenze des Ortes Finkenherd kommen.






E - Dort queren wir den Russengraben. Auf der Topographischen Karte wird der mit "Schlaggraben" tituliert, warum weiß kein Mensch. Dieser Graben ist leider so breit, daß man ihn nicht springend überwinden kann, weshalb wir hier bereits die erste große Kurve Richtung Westen genommen haben, um diese Brücke zu nutzen.





F - Und auch wenn er ganz nett anzuschauen ist, möchte man auch nicht durchwaten oder gar reinfallen. Das Wasser sieht ziemlich abgestanden und brackig aus und verströmt eher abstoßende Düfte.








G - Wir gehen durch den Ort Richtung Süden, bis wir auf den Dyrotzer Weg kommen, in den wir rechts einbiegen und immer geradeaus gehen. Zwischendurch heißt der mal Eutiner Str. und Rügener Str., aber irgendwann ist es wieder der Dyrotzer Weg. Die Bebauung endet dann irgendwann und wir kommmen wieder in die freie Feldmark.





H - Hier machen wir eine Rast. Am Horizont steht ein Wasserturm, der bereits anzeigt, wo unser erstes Etappenziel ist, nämlich in Elstal. Hier gibt es aber leider keine Feldwege, die dorthin führen und die Gegend ist ziemlich moorig. Wir bleiben auf dem Dyrotzer Weg und verpassen den Abzweig nach Süden, den wir hätten nehmen müssen, um direkt zum Bahnhof Elstal zu kommen. Darum wandern wir unsere zweite Schleife am heutigen Tag.



I - Das macht aber nix, denn so kommen wir immerhin am Wohhaus eines berühmten Mannes vorbei. Das war uns bis dato auch nicht bekannt...









J - Außerdem sind die Straßen bzw Wege hier mal wieder pittoresk brandenburgisch.
K - Dann stehen wir unerwartet vor einem Bahnübergang und ein Blick auf unsere Scout-App zeigt uns, daß wir zu weit nach Westen abgedriftet sind. darum gehen wir ein kurzes Stück zurück und biegen dann nach rechts ab.







L - Wir folgen einem sandigen Weg entlang der Eisenbahnhauptstrecke. Alle 10 Minuten ballert hier ein IC oder ICE mit Höchstgeschwindigkeit über unseren Köpfen entlang. Sehr beeindruckend.








M - Auch wenn auf der Karte der Weg irgendwann endet, geht er doch weiter, und zwar als Trampelpfad. Immer entlag der Schienen an den Feldrändern entlang. Wir fühlen uns ein bißchen wie die Pfadfinder.









N - Bis wir dann auf dem Weg herauskommen, den wir hätten nehmen müssen. Rechter Hand liegt der Bahnhof Elstal, dessen Fußgängerbrücke wir nutzen, um die Schienen zu queren.








O - Ein Verschiebebahnhof ist hier auch noch, es stehen sogar noch ein paar Schweinetaxis in der Gegend herum.

Nun also gehen wir an der Straße entlang Richtung Olympisches Dorf. Das ist hier alles prima ausgeschildert und nach einer Viertelstunde sind wir da.

P bis U - Im ehemaligen Olympischen Dorf ist nur noch weniges an Bauwerken erhalten, was sich anzuschauen lohnt. Es ist wahrscheinlich ziemlich kostspielig, eine solch riesige Anlage in Schuß zu halten. Trotzdem ist es ganz interessant, sich in diesem geschichtlich nicht ganz einfachen Relikt einmal umzusehen. Dies hier sind die Sportlerunterkünfte. Eine davon ist herausgeputzt, weil dort Jesse Owens wohnte, der den GröFaZ mit 4 Goldmedaillen ärgerte.




Der Speisesaal. Die Architektur erinnert Männer aus dem Westen Deutschlands, die in den 80er Jahren ihren Wehrdienst ableisteten, an ihre alten Kasernen. Die Sport- und Schwimmhallen etwa sehen genau so aus wie in Fürsty oder Delmenhorst.
 Ein in den 80ern dazugestümperter Plattenbau der Roten Armee. Sieht noch trauriger aus. Wen das an seine Militärzeit erinnert, der hatte es wohl nicht so gemütlich wie wir.
 Historische Informationen am Wirtschaftsgebäude
 Die Durchfahrt zum Innenhof des Speisesaalgebäudes.
Der Innenhof.












V - Wieder draußen vor dem Gelände angekommen machen wir auf einer Bank vor der Eulenspiegel-Siedlung eine kurze Orientierungsrast. Dieses Foto von der Til-Eulenspiegel-Statue teilt ihr Schicksal mit dem Bild vom Russenkasten weiter oben: Es läßt sich auf dieser Blogplattform nicht senkrecht ausrichten. Legen Sie sich wie gewohnt auf die linke Seite, wenn Sie es betrachten wollen.




W - Wir gehen durch Elstal Richtung Süden (der Weg zur Brücke über die B4 ist ausgeschildert). Wir kommen an leerstehenden verfallenden Fahrzeughallen vorbei, die augenscheinlich auch noch zum Olypmischen Dorf gehören.








X - Hier haben wir das seltene Glück, die Höhlenmalereien der brandenburgischen Urmenschen im Original betrachten zu können.










Y - Direkt hinter der B 5 ist auf der linken Seite ein riesiger Bespaßungspark für die Eingeborenen entstanden, den wir aus naheliegenden Gründen nicht fotografieren. Wir gehen schnell dran vorbei und betreten die Döberitzer Heide an ihrer nordwestlichsten Ecke.
Leider werden wir hier nur ein kurzes Stückchen von mit - die Döberitzer Heide ist für sich schon ein wanderbares Ziel. Aber wir sind ja noch jung...



Z1 - Wir nehmen den ausgeschilderten Wanderweg nach Priort. Dieses schmucke kleine Dörfchen direkt am Westrand der Döberitzer Heide erreichen wir schon nach wenigen Kilometern.








Z2 - Der Wanderweg mündet auf eine Dorfstraße und bereits hier ist der Bahnhof ausgeschildert, von dem aus wir wieder Richtung Berlin fahren wollen. Bevor wir auf die Chaussee nach links Richtung Bahnhof abbiegen, verbringen wir eine kleine Viertelstunde im Priorter Backstübchen, wo wir uns frischen Kuchen servieren lassen, von einer ausgesprochen charmanten (rothaarigen!) Bedienung. Der richtige Ort zur richtigen Zeit. Ein Eis auf die Hand gibts auch noch und dann gehen wir weiter.


Z3 - und zwar bis zum Priorter Bahnhof. Von heir fahren wir über Potsdam wieder heim.

Das sprichwörtlich menschenleere Brandenburg war auch heute - bis auf die oben erwähnte Freizeitanlage an der B5, wo der Teufel los war - wieder genau das. Wir sind vielleicht einer Handvoll Leuten begegnet. Was machen die bloß alle? Wo sind die? Jedenfalls nicht in der wunderschönen Mark. Ein toller Tag!

Sonntag, 10. Mai 2015

Etappe 11 - Von Vehlefanz nach Brieselang

Wieder einmal länger Pause gemacht - das Projekt der Umwanderung Berlins zieht sich länger als gedacht. Heute wandern wir die elfte Etappe von Vehlefanz nach Brieselang. Etwa 22 km durch Feld und Wald, und das bei schönstem Frühlingswetter. Es ist der 3. Mai und dementsprechend steht die Natur an der Schwelle zum vollen Erblühen. Wir freuen uns auf 5 Stunden Sonne in der brandenburgischen Natur.

Auf geht's am Bahnhof Vehlefanz, dessen imposante Größe und Belebtheit uns aus dem letzten Blogeintrag noch in guter Erinnerung geblieben ist. 

A - Wir gehen Richtung Westen auf den Ort Vehlefanz zu. Hier ist - wie an einem Sonntag in Brandenburg nicht anders zu erwarten, der Teufel los und die Straßen wimmeln von Menschen, die das schöne Frühlingswetter genießen...

B - Nach wenigen 100 Metern kann man nach Süden in einen kleinen Trampelpfad abbiegen, der angesichts der Jahreszeit und der Wetterlage nur als ausgesprochen einladend beschrieben werden kann.

C- Der Pfad führt an einem relativ neuen Sportzentrum vorbei. Man kann auf ihm quasi immer weiter gehen, bis man auf der L 17 in Vehlefanz wieder herauskommt.









Von hier an müssen wir leider an der Hauptstraße entlang wandern, an der es nach dem Ortsausgang keinen Fußweg mehr gibt. Also nach alter Väter Sitte immer schön links halten! Es gibt in akzeptabler Nähe keinen anderen Übergang über die A 10, daher beißen wir mal in den sauren Apfel und marschieren zügig bis nach Eichstädt, wo wir die Hauptstraße wieder verlassen.


D - Wenn man an der Kirche im Dorf vorbei ist, geht rechts der Perwenitzer Weg ab, den wir nehmen, um uns in die Feldmark zu schlagen.











E - Die tut sich dann auch pflichtgemäß vor unseren Augen auf. Die Farben des frühen Frühlings dominieren den herrlichen Ausblick: Grün, blau, gelb.









F- Wir wandern den schönen Feldweg entlang, der von einigen, noch wenig belaubten Sträuchern und Bäumen gesäumt ist.











G - Wir kommen dann nacheinander an zwei Wegegabelungen, die sich sehr ähnlich sehen. An der ersten bleiben wir rechts, an der zweiten biegen wir links ab Richtung Waldrand.











H, I - wir gehen auf die Waldgrenze zu, linker Hand befindet sich ein eingezäuntes Feld.












J - Direkt nach Betreten des schönen, hellen Hochwaldes kommt eine Wegekreuzung (die wir später geradeaus überqueren). Hier machen wir nach einer Stunde Rast.









K - Dann geht es geradeaus weiter in den Wald hinein. Links und rechts stapeln sich die Holzstämme; auch hier wird der Wald intensiv forstwirtschaftlich genutzt.











Von nun an müssen wir uns ein wenig öfter orientieren. Selbst mit neuestem Kartenmaterial und unter Zuhilfenahme der exzellenten Karten von OpenStreetMap halten wir des öfteren an, um die grobe Richtung Süd-Südwest nicht zu verlieren.

M - Dafür ist die Wanderung durch den Frühlingswald aber jeden Augenblick des Innehaltens wert. Die Sonne verwandelt den hellgrün und noch spärlich belaubten Wald in eine Inkarnation von Lothlórien.








N - Nach etwa 1 km Waldweg kommen wir auf die alte Hamburger Poststraße, die sich als Waldweg diagonal durch die Ziethener Heide zieht. Wir vollführen eine "Links-Rechts-Kombination" und biegen wieder Richtung Süd- Südwest ab.







O - Irgendwann kommen wir am Eichstädter Weg heraus, der hier schon recht deutlich stärker frequentiert wird.










P - Hier biegen wir dann Richtung Süden nach rechts ab und wandern nach Pausin.











Q - Wir durchqueren Pausin Richtung Süden und kreuzen den Dorfanger, der ein gelungenes Beispiel für gut erhaltene Dorfkultur ist. Wirklich schön hier.









R - Südlich des Dorfangers tun sich links und rechts des Weges viele Pferdeställe und Koppeln auf. Hier ist nun wirklich mal viel los und alle Nase lang kommen einem Pferde entgegen, auf denen Menschen sitzen. Wir gehen aus dem Ort heraus und auf die letzte Teilstrecke unserer heutigen Wanderung.







Wir müssen nun das nächste Hindernis überwinden, nämlich den Havelkanal. Auch hier gibt es weit und breit nur eine taugliche Querungsmöglichkeit, nämlich die Brücke in Alt-Brieselang.

S - Da wir diese nicht auf der Kreisstraße erreichen wollen (mangels Fußweg), gehen wir zunächst am ostwärtigen Rand der Bütenheide entlang.









T - Nach einigen Kilometern biegen wir rechts ab Richtung Westen, parallel zum Havelkanal, auch wenn wir den auf unserer nun linken Seite nicht sehen können. Ein kurzes Stück müssen wir noch durch den Wald, dann kommen wir auf die Kreisstraße.







Wir überqueren den Havelkanal und halten uns danach sofort links. Am Hinweisschild Richtung Brieselang biegen wir wieder in den Wald ab Richtung Süden.

U - Wenn wir an der nordostwärtigen Ecke von Brieselang ankommen, wenden wir uns nach links und gehen an der Bebauungsgrenze entlang.









V - Wir schlängeln uns am Birkenweg in das Dorf hinein. An der Kreuzung Karl-Marx-Straße und - Sie ahnen es - Thälmannstraße kann man rechter Hand den Bahnhof am Ende der Straße schon liegen sehen.








W - Dieser hübsche, im Berliner Barock ausgeschmückte Bahnhof ist der Endpunkt unserer Etappe. Und bis auf die zivilisationskulturellen Eindrücke dieses Kleinods der brandenburgischen Verkehrsinfrastruktur war das wieder ein herrlicher Tag voller Natur, frischer Luft, Sonne und entspannter Einsamkeit.